In der Reittherapie geht es nicht primär ums Reiten, sondern viel mehr um die Begegnung und das Miteinander zwischen Mensch und Pferd. Sowohl die Rückmeldung vom Pferd, als auch die Bewegung mit und auf dem Pferd aktivieren unsere Selbstheilungskräfte. Das Pferd begleitet dabei den Therapeuten als zentraler Motivationsträger. So wird eine klassische Therapiesituation vermieden, sondern vielmehr über Spiel und Spaß gearbeitet. Vor allem Kinder werden dadurch stark motiviert, mitzumachen.
In der Reittherapie können gezielt Bereiche der Physiotherapie, Ergotherapie, Pädagogik und Psychotherapie angesprochen und verbessert werden. Häufige Krankheitsbilder bei denen Reittherapie hilft sind Bewegungsstörungen, Ataxien und Lähmungen, Multiple Sklerose, Autismus, Depressionen, Angststörungen und Aggressionen sowie andere entwicklungs-, erkrankungs- und unfallbedingte Defizite. Außerdem wird Reittherapie gerne und erfolgreich bei emotionalen Problemen und sozialen Kontaktschwierigkeiten eingesetzt.
Körperliche Beeinträchtigungen:
Ataxien, Skoliose, Lähmungen, Spastiken sowie Muskel- und Nervenerkrankungen zählen zu körperlichen Beeinträchtigungen, bei denen Reittherapie helfen kann.
Beim Reiten werden dreidimensionale Bewegungsimpulse an den Reiter übermittelt. Diese mobilisieren den Körper, sprechen Nerven und Muskeln an und verbessern die Motorik. Körper- und Bewegungswahrnehmung werden gefördert sowie Ausdauer, Mobilität, Rumpfstabilität, Gleichgewicht und Aufmerksamkeit trainiert. Mit verschiedenen spielerischen Übungen lassen sich bestimmte Muskelgruppen und Bewegungsabläufe gezielt trainieren.
Psychische Erkrankungen:
In den psychotherapeutischen Bereich zählen zum Beispiel Bindungs-, Angst- und Anpassungsstörungen, Depression und Verhaltensauffälligkeiten.
Pferde gehen unvoreingenommen auf uns Menschen zu und sind nicht nachtragend. Sie sind Herdentiere wodurch sie sehr sozial und beziehungsfähig sind. Durch stabile und zuverlässige Beziehungen geben sie dem Menschen Urvertrauen zurück. Das Reiten auf dem Pferd erfüllt das Bedürfnis der Kinder nach Bewegung, Beziehung und Neugierde. Die Körperwärme und Sensibilität des Pferdes sprechen unsere Emotionen an und erleichtert uns den Zugang zu uns selbst.
Entwicklungsstörungen:
Zu diesem Bereich zählen genetische und motorische Entwicklungsstörungen sowie Verhaltensauffälligkeiten und Lernbehinderungen mit und ohne geistiger Behinderung.
Der enge und vertrauensvolle Kontakt zwischen Mensch und Pferd bietet die Grundlage für umfassende Lern- und Entwicklungsprozesse. Zudem gilt Bewegung als Motor für nachhaltiges Lernen. Der Umgang mit dem Pferd fördert Selbstwirksamkeit, Selbstbestimmtheit und Selbstbewusstsein. Kinder u.a. mit Trisomien, Autismus, ADHS/ADS, fetalem Alkoholsyndrom und geistigen Behinderungen profitieren von Reittherapie.
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